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"Schiffsherzen" sollen schon bald umweltfreundlicher schlagen

Rostocker Caterpillar-Standort steigt in industrielle Forschung ein und nimmt neue Serienprüfstände in Betrieb

Rostock-Warnemünde (mwat) • Im Zeitraffer sollen großmotorige Schiffe weltweit auf umweltfreundlichere Antriebe umgestellt werden. Schon in vier Jahren müssen Schiffsmotoren in Neubauten auf schadstoffärmere Treibstoffe ausgerichtet werden, um die Schwefel- und Stickstoffemissionen deutlich zu reduzieren. Ein großer Markt, auf dem auch Rostocker Ingenieure aktiv mitmischen wollen. In den kommenden drei Jahren sollen sowohl bestehende Gas- und Dieselmotoren mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit weiterentwickelt, als auch kombinierte Diesel- und Gasmotoren auf den Markt gebracht werden.

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat heute die Caterpillar Motoren Rostock GmbH in der Hansestadt besucht und sich über das neue vom Wirtschaftsministerium unterstützte Forschungsvorhaben informiert. Das Land fördert das innovative Projekt mit 1,2 Millionen Euro. Das Projektvolumen beträgt insgesamt 4,0 Millionen Euro. "Mit dem Entwicklungsvorhaben steigt der Rostocker Standort in die Forschung ein", hob der Staatssekretär hervor. "In dem Fertigungswerk wird jetzt eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung etabliert sowie industrielle Forschung betrieben. Für das "Öko-Motor-Projekt" wurde ein neuer, hochmoderner Serienprüfstand eingerichtet, ein zweiter befindet sich in der Endinstallation. Mit der Fakultät Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock steht auch bewährtes wissenschaftliches Know-how vor Ort bereit."

Klimaschutz als globaler Marktfaktor

Über 90 Prozent des weltweiten Warenstroms werden über den Seeweg abgewickelt. Erst vor kurzem ergab eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen und der Universität Bremen, dass die internationale Schifffahrt die Luft stärker verschmutzt als der Flugverkehr. Die Vorgaben der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) bezüglich der Reduktion der Schwefel- und Stickoxidwerte aus dem Jahr 2008 setzen enge zeitliche Grenzen. Bis zum Jahr 2015 bzw. 2016 soll die Umstellung bei Schiffsneubauten auf wesentlich umweltfreundlichere Motoren und Treibstoffe vollzogen sein. "Wir wollen einen so genannten Dual Fuel Motor, der sowohl mit Diesel oder Schweröl als auch mit Gas betrieben werden kann, konstruieren und weltweit vertreiben", erläuterte Dr. Udo Schlemmer-Kelling, Engineering Manager von Caterpillar. Durch die mögliche Variation der Brennstoffe soll die Einhaltung zukünftiger Emissionsanforderungen gewährleistet werden. "Wir gehen davon aus, dass die Kreuzschifffahrt mit ihren umweltsensiblen Kunden als erstes umsteigen wird. Letztendlich betrifft es aber alle großmotorigen Schiffe. Die Zeitschiene ist sehr ambitioniert, da für den Doppelantrieb auch Gastanks in den Schiffen und ausreichend Gastankstellen in den Häfen vorgehalten werden müssen. Letztere existieren derzeit noch nicht."

Ziel des Projektes ist die Neuauslegung und prototypische Umsetzung eines Dual Fuel Motors, mit dem im Gasbetrieb die Emissionsvorschriften ab 2016 eingehalten werden können. Zur Erreichung dieses Projektziels sind verschiedenste innermotorische Maßnahmen und Komponentenentwicklungen erforderlich. Im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Anforderungen an die saubere Verbrennung der jeweiligen Brennstoffe sind beispielsweise zwei Einspritzsysteme notwendig sowie unter anderem ein entsprechender Steuerungs- und Regelungsalgorithmus zu entwickeln. Mit der Integration des Gasbetriebs ist die Entwicklung eines Sicherheitskonzeptes ebenfalls Bestandteil des Vorhabens.

Der Markt im Großmotorenbereich ist überschaubar. Lediglich der deutsche Hersteller MAN sowie der finnische Produzent Wärtsilä sind im Segment der mehrstofffähigen Großmotoren präsent. "Unser Ziel ist, einen Dual Fuel Motor der neuen Generation zum Einsatz zu bringen, der durch einen optimierten Verbrennungsablauf effizienter arbeitet und weniger Treibstoff braucht", so Dr. Schlemmer-Kelling. Mit dem Start der Serienproduktion wird 2014 gerechnet.

"Die Klimaschutzziele im weltweiten Schiffsverkehr sind wichtig für die Umwelt und für die Menschen, die in der Seefahrt und in den Häfen arbeiten. Gleichzeitig erweist sich die ökologische Umstellung des Seeverkehrs als globaler Marktfaktor und Zukunftschance für den Standort Rostock", so Dr. Stefan Rudolph. "Für Hochschulabsolventen und Ingenieure ergeben sich damit international gefragte und attraktive Arbeitsplätze. Genau das wollen wir mit unserer Forschungsförderung erreichen."

AIDA fährt mit Caterpillar

Die Caterpillar Inc. (www.cat.com) mit dem Hauptsitz in Peoria (USA) ist einer der weltmarktführenden Hersteller von Baumaschinen sowie schnell- und mittelschnelllaufenden Diesel- und Gasmotoren. Der Standort Caterpillar Motoren Rostock GmbH wurde 1999 durch die Übernahme des ehemaligen Dieselmotorenwerkes Rostock in das Unternehmen eingegliedert. Auf einer Produktionsfläche von 22.500 m² erfolgen die Montage, Tests und die Auslieferung der konzernweit größten Diesel- und Gasmotoren. Je nach Auftrags- und Wirtschaftslage werden jährlich 100 bis 170 Viertakt-Motoren mit einer Leistung von 6.000 bis 16.000 kW hergestellt, hauptsächlich für die Schifffahrt. Allein sechs AIDA-Kreuzfahrtschiffe sind mit je vier in Rostock gebauten Motoren der Marke MaK auf den Weltmeeren unterwegs. Der größte Motor bringt 215 Tonnen auf die Waage, bei Abmaßen von zwölf Meter Länge, vier Meter Breite und sieben Meter Höhe.

Forschungsförderung in MV

Für die EU-Förderperiode von 2007 bis 2013 stehen rund 155 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für Forschung, Entwicklung und Innovation zur Verfügung.  "In den vergangenen vier Jahren wurde soviel wie noch nie bei uns in Mecklenburg-Vorpommern in Forschung und Entwicklung investiert. Klares Ziel für den eingeschlagenen Kurs ist die Schaffung von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen. Deshalb wurden Mittel des Europäischen Sozialfonds in der laufenden EU-Förderperiode von 2007 bis 2013 erstmals zugunsten von Forschung und Entwicklung eingesetzt und nicht, um den zweiten Arbeitsmarkt zu stützen. Wir wollen den Menschen im Land Perspektiven aufzeigen, hierzu gehören attraktive und wissensbasierte Jobs, die auf dem ersten Arbeitsmarkt bei uns im Land entstehen", so Rudolph. Von 2007 bis 2010 wurden insgesamt 91,2 Millionen Euro für 516 Forschungsprojekte (Gesamtzahl: Verbundvorhaben und einzelbetriebliche Vorhaben im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation) und 11 Netzwerkvorhaben bewilligt.

Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Wirtschaft | Fr., 16.01.1970 - 02:34 Uhr | Seitenaufrufe: 388
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